In einer Stadt in der Ferne

Masha PotempaWie die Dieselmotoren rattern
und hoch von den Balkonen
Fahnen in allen Farben flattern
und darüber Tauben thronen

Schwalben sausen durch die Gassen
und Blicke fliegen hinterher
Auf den Tischen sammeln sich Tassen
und herum der Touristenverkehr

Frauen winken mit bunten Fächern
das sehen die Störche so gerne
hoch oben von ihren Kirchendächern
In einer Stadt in der Ferne

 

Ein Maler steht mit gebräuntem Genick
am bevölkerten Straßenrand
und die Leute bewundern den festen Blick
und die frei tanzende Hand

Hinter seinem Pinselstrich
scheint das harte Licht etwas milder
und er weiß die Welt ist lediglich
nur ein Abbild seiner Bilder

Und er fängt einen Mann in den Strichen ein
dass er darin zu leben lerne
dann lächelt er leise in sich hinein
in einer Stadt in der Ferne

 

Ich wanderte durch alle Gassen
und durch viele seiner Bilder
auch wenn die Farben langsam verblassen
sie strahlten für uns beide wilder

Und in den Schwalben, den Störchen, den Tauben
hab ich stille Komplizen gefunden
sie sangen zu ihren Himmelsschrauben
den Soundtrack meiner Stunden

Ich kannte jedes dunkle Loch
jede helle Straßenlaterne
und in meinen Gedanken da leuchten sie noch
In meiner Stadt in der Ferne

MP2013

7 Gedanken zu „In einer Stadt in der Ferne

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