Weißt du noch –
wie wir mit den Wellen tobten
sich im Sturme Strand und Gischt verlobten
wie wir all die Tropfen fingen
um sie heil nach Haus zu bringen
Wir wollten jedenfalls
uns an die Flut verschwenden
und was blieb war nur das Salz
das Salz an unsern Händen
Weißt du noch –
wie wir mit dem Treibholz trieben
unser Fernweh in die Wogen schrieben
wie wir uns ins Blaue tauchten
und zum Atmen nur einander brauchten
Wir wollten jedenfalls
die Flut in uns bewahren
und was blieb war nur das Salz
das Salz in unsern Haaren
Weißt du noch –
wie sich Lichter auf den Wellen wogen
und uns zu ihrem Leuchten zogen
wie wir Schiff samt Rigg erfanden
um mit ihm in der Nacht zu stranden
wie wir mit dem Strandgut lagen
und vergaßen nach dem Tag zu fragen
Wir wollten jedenfalls
zu allen Fluten taugen
und was blieb war nur das Salz
das Salz in unsern Augen
Und doch
zerbrachen die Wellen, verebbte der Wind
strandeten Schiffe und weinte ein Kind
als Gezeiten Wasser und Land verbanden
und mit unseren Spuren im Meer verschwanden
Wir wollten jedenfalls
an der Flut noch einmal nippen
und wir brauchten nur das Salz
das Salz an unsern Lippen
MP2012
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